21.04.2007 - Vorträge
DEPOT, Staatstheater Stuttgart
Gesundheit ist ein rätselhaftes Phänomen. Man bemerkt sie am eigenen Leib erst dann, wenn sie abhanden gekommen ist, wenn wir krank werden. Liegt es an diesem unsichtbaren Status von Gesundheit, dass sie so unterschiedlich interpretiert werden kann?
Die Frage „Wann ist der Mensch gesund?” ist nicht weit entfernt von der Frage „Wie soll der Mensch sein?”. Doch ab wann Verhalten, Körperzustände oder Aussehen eines Menschen als abnorm, krankhaft oder pathologisch bezeichnet werden, ist abhängig von gesellschaftlichen Normierungen: Trauer kann zum depressiven Zustand, Wechseljahre oder Altersfalten zu hormonellen Dysfunktionen und eine zu kleine Brust zu einer sozial-ästhetischen Behinderung erklärt werden. Einmal pathologisiert, muss medikamentöse oder operative Abhilfe geschaffen werden, und an diesem Punkt kommen ökonomische Interessen am Produkt Gesundheit ins Spiel. Doch auch hier sind Grenzen vorgezeichnet - wie die Diskussion um die Gesundheitsreform zeigt. Wird Gesundheit zum Luxusartikel? Lässt sich dennoch eine grundlegende Definition von Gesundheit ausmachen oder bewegen wir uns alle an der Schwelle des Pathologischen? Das EXPERIMENT PHILOSOPHIE erprobt mit Aristoteles und Butler unsere und ihre geistige Gesundheit - DREI lädt herzlich dazu ein!