Die Ökonomie des Begehrens (frei nach Butler und Laurie Penny, unfrei nach Marx und Lacan), EGG/Die Untüchtigen, Golem, Hamburg 

Die Währung der kapitalistischen Liebesordnung ist das Begehren. Wie das Geld so ist auch das Begehren nie gleich verteilt – es kommt zu einer einseitigen Akkumulation libidinösen Reichtums, während auf der anderen Seite entfremdete Beziehungsarbeit geleistet wird, deren Mehrwert vom Gegenüber abgeschöpft wird. Scheint diese einseitige Libidoanhäufung zunächst zu einer Steigerung erotischer Produktivität zu führen so kommt es doch früher oder später zu einem tendenziellen Fall der Profitrate: das Begehren versiegt, die Beziehungsarbeiter/innen haben ihr Eros aufgebraucht, die Libidobesitzer/innen rekrutieren bei der Jugend. Führt Begehrensproduktion immer zu Entfremdung und Ausbeutung? Brauchen wir eine Libidorevolution? Gibt es kommunistische Formen des Begehrens, in denen die Lust keine Ware ist und Beziehungsarbeit nicht ausgebeutet wird?

LIEBENDE ALLER LÄNDER, VEREINIGT EUCH!

„Im Spätkapitalismus [ist] jede weibliche Sexualität Arbeit.“ (Laurie Penny)

http://golem.kr/?p=1848