16.06.2011 - Vorträge
Die typische zweipolige Figur unserer Gesellschaft ist die des heterosexuellen Liebespaars. Trotz konsequenten Scheiterns hält die Mehrheit unbeirrt an diesem Phantasma fest – etwas, was sie mit dem konsequenten Scheitern dualistischen Denkens in der Philosophie gemeinsam hat. Die Paarbeziehung in ihren tragisch-komischen Verflechtungen wird zur Parabel über das Denken in dieser Gesprächs-Performance. Der gesellschaftlich-alltägliche Bezug und die ästhetisch-performative Form des gemeinsamen Philosophierens ist gleichermaßen ein Anliegen. Geplant ist das Format als Serie. Gezeigt wird im Rahmen von [soundcheck philosophie] #1 zunächst eine Pilotfolge. Im Mittelpunkt steht dabei die Theorie der Philosophin Luce Irigaray.
(Performance mit Christian Gefert bei Soundcheck Philosophie: http://www.soundcheck-philosophie.de/)Welche ist Ihre Lieblings-Neurose? Denken Sie auch manchmal, dass der Herd noch an ist, wenn Sie schon im Zug sitzen? Oder leiden Sie an Gotteskomplexen (nächtliches Wachliegen und/oder Schuldgefühle, weil Sie glauben, etwas gesagt zu haben, das jemand anderen zutiefst erschüttert hat, obwohl dieser sich gar nicht mehr daran erinnert)? Erleben Sie manchmal den Fußgänger-Magnetismus (jemand kommt Ihnen entgegen, Sie wollen ausweichen, aber der andere weicht gleichzeitig aus und immer so weiter - Stichwort: Wiederholungszwang) oder die Kommunikations-Rückkopplung (angespannte Situation – beide schweigen – beide fangen gleichzeitig an zu sprechen – schweigen – gleichzeitiges Anfangen, usw., usw.)?
Kommen Sie zu uns, wir retten Sie! Wir reichen Martinis (der Erste geht auf's Haus), die Band spielt Cool Jazz, es gibt verstörende Gesellschaftsspiele und einen kurzen und kompetenten, dafür aber verkrampften Vortrag über Freuds Neurosentheorie mit schlechtem Pointen-Timing. Woody Allens Stadtneurotiker läuft im Hintergrund und am Ende wird die schönste Zwangsneurose prämiert! Natürlich können Sie sich das ganze Treiben auch einfach nur ansehen, davon richtig schlechte Laune bekommen und damit auf ideale Weise ihre November-Depression fördern. Verpassen sollten Sie dieses exquisite Ereignis auf keinen Fall! Denn Sie werden sich allein und ausgeschlossen fühlen, wenn alle anderen später über diesen Abend sprechen.